Open Data (Bahner)
Definition:
Als Open Data werden frei verfügbare Daten bezeichnet, die von jedermann ohne technische, rechtliche oder finanzielle Einschränkungen genutzt, weiterverarbeitet und weiterverbreitet werden können.
Gesetzliche Verankerung:
- EU-Richtlinie (EU) 2019/1024 (PSI-Richtlinie):
Fördert die freie Weiterverwendung öffentlicher Daten und wurde in Deutschland durch das E-Government-Gesetz (EGovG) umgesetzt. - E-Government-Gesetz (EGovG):
Verpflichtet Behörden, Daten in offenen Formaten bereitzustellen, sofern keine rechtlichen oder sicherheitsbezogenen Einschränkungen bestehen. - Informationsfreiheitsgesetz (IFG):
Ermöglicht Bürgern Zugang zu Informationen öffentlicher Stellen. - Datenschutz und Urheberrecht:
Offen zugängliche Daten müssen datenschutz- und urheberrechtskonform sein (geregelt durch DSGVO und UrhG).
Vorteile
- Transparenz:
- Bürger können staatliche Ausgaben und Entscheidungen besser nachvollziehen (z. B. Haushaltsdaten).
- Innovation:
- Unternehmen entwickeln neue Dienste, z. B. Mobilitäts-Apps basierend auf Verkehrsdaten.
- Effizienz:
- Verwaltungszusammenarbeit wird durch standardisierte Datenformate erleichtert (z. B. Geodaten für Stadtplanung).
- Wirtschaftswachstum:
- Open Data schafft neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze.
Nachteile
- Datenschutzrisiken:
- Unzureichende Anonymisierung kann zu Verletzungen der Privatsphäre führen.
- Kosten:
- Bereitstellung und Pflege der Daten erfordern finanzielle und technische Ressourcen
- Missbrauch:
- Daten können einseitig oder irreführend genutzt werden (z. B. für Desinformation).
- Ungleiche Nutzung:
- Größere Akteure profitieren oft stärker als kleinere Unternehmen oder Privatpersonen.
Open-Data-Formate CSV und JSON
CSV (Comma-Separated Values)
- Jede Zeile entspricht einem Datensatz, die erste Zeile enthält oft Spaltenüberschriften (Header).
- Beispiel: Eine Tabelle mit Namen und Klasse.

JSON (JavaScript Object Notation)
- Daten werden in Schlüssel-Wert-Paaren organisiert.
- Beispiel: Ein Objekt mit Informationen zu Schülern:

Datenübertragung mit SOAP und REST-API
SOAP (Simple Object Access Protocol)
- SOAP ist ein standardisiertes Protokoll für den Austausch von strukturierten Informationen zwischen Systemen.
- Es basiert auf XML und verwendet oft das HTTP-Protokoll, kann aber auch mit anderen Protokollen wie SMTP arbeiten.
REST-API (Representational State Transfer)
- REST ist ein Architekturstil, der auf dem HTTP-Protokoll basiert und weniger standardisiert ist als SOAP.
- Datenaustausch erfolgt meist über einfache Formate wie JSON oder XML, wobei JSON bevorzugt wird.
- Jede Ressource (z. B. Benutzer, Artikel) hat eine eindeutige URL und wird über HTTP-Methoden.